Es ist in der Zahnarztspritze enthalten, es peitscht beim Sport durch den Körper und es ist überlebenswichtig. Die Rede ist vom Hormon Adrenalin, das maßgebliche Auswirkungen auf den Organismus haben kann. Wer in einem online Casino spielt, spürt das Adrenalin durch die Adern rauschen. Wer in der Achterbahn kurz vor der großen Abfahrt steht, wird ebensolche Effekte spüren. Aber woher kommt Adrenalin eigentlich und welche Auswirkungen hat es auf den menschlichen Körper?
Was ist Adrenalin und wo kommt es her?
Wenn wir einen Blick auf die menschliche Geschichte werfen, gibt es interessante Ansatzpunkte. Heute besteht unser Leben aus beruflichem Stress, Hektik und einem nervenaufreibenden Alltag. Wir setzen auf Superfoods, um unserem Körper Gutes zu tun, wir können uns ganz nach eigenen Wünschen ernähren und wir nutzen Sport, um aktiv zu bleiben. Unsere Vorfahren hatten diese Möglichkeiten nicht. Ihr Superfood bestand aus Beeren der Sträucher und mit Glück aus einem erlegten Tier. Dafür gab es aber auch keinen Bürostress, sondern jede Menge anderer Action.
Der Mensch der Vergangenheit lebte in ständiger Angst und Bedrohung. Wilde Tiere konnten jederzeit um die Ecke kommen, feindliche Menschen waren ein riesiges Problem. Um vor Gefahren zu warnen, beginnt der Körper irgendwann mit der Adrenalinproduktion. Betroffene Menschen waren innerhalb von Sekunden auf „Flucht“ gepolt, wenn Gefahr im Verzug war.
Schlich ein Tiger um die Ecke, reagiert der Organismus sofort und sorgte mit der Adrenalinausschüttung für Präzision, Schnelligkeit und Wachsamkeit. Heute müssen wir für gewöhnlich keine Angst vor Tigern im Straßenverkehr haben, Adrenalin ist uns aber geblieben. Der Körper produziert es, wenn eine Situation überfordernd, anstrengend und herausfordernd ist. Die Energiereserven werden mobilisiert und die Leistungsbereitschaft ist on Point! Eigentlich wichtig, zu viel Adrenalin ist aber auch ein Problem.
Was macht Adrenalin im Körper?
In den Nebennieren wird Adrenalin gebildet und vor allem bei Stress freigesetzt. Es sichert das menschliche Überleben seit Jahrhunderten, da das Hormon den Körper in den Fluchtmodus versetzt. Die Wirkung des Hormons sorgt binnen Sekunden dafür, dass der Blutfluss im Körper an die Situation angepasst wird. Anstatt den Darm mit einem Großteil des Blutes zu versorgen, fließt es in Ausnahmesituationen primär in die Lungen und ins Gehirn. Der Herzschlag wird schneller, der Blutdruck steigt an.
Die Leber beginnt mit der Freisetzung von Glucose, damit die benötigte Energie bereit steht. Um es vereinfacht zu sagen: Adrenalin sorgt dafür, dass der Körper für einen bestimmten Zeitraum sehr leistungsfähig wird und sich gegen Gefahren zur Wehr setzen kann.
Der Mensch nimmt die Ausschüttung von Adrenalin positiv wahr, einige Personen suchen immer wieder gezielt nach einem Adrenalinkick. Ob die Abfahrt mit der Achterbahn, die Geschwindigkeitsüberschreitung beim Fahren oder Extremsport – der Kick macht „glücklich“, ist aber auch gefährlich. Ein dauerhafter Adrenalinzustand ist nicht erstrebenswert, da der Körper dann nicht mehr effektiv auf Situationen reagieren kann.
Wenn die Gefahrensituation vorüber ist und der Adrenalinpegel abfällt, macht sich meist starke Müdigkeit oder Erschöpfung breit. Der Körper befand sich für einen bestimmten Zeitraum im Hochleistungsmodus. Der Blutdruck sinkt nun wieder, der Muskeltonus nimmt ab und Entspannung setzt ein.
Wann produziert der Körper Adrenalin und warum?
Es gibt verschiedene Situationen, die zur Produktion von Adrenalin in den Nebennieren führen. Vor allem starke seelische und körperliche Belastungen spielen eine Rolle. Der Körper versucht, die Situation zu erleichtern und sich selbst darauf vorzubereiten. In folgenden Situationen ist die Adrenalinproduktion der Nebennieren gesteigert:
- Bei vorliegenden Infektionen mit und ohne Fieber (zu erkennen am schnelleren Herzschlag, höheren Blutdruck und ständigem Stressgefühl)
- Erniedrigtem Blutzucker
- Körperlichen und seelischen Ausnahmesituationen
- Verletzungen, um die Schmerzwahrnehmung zu reduzieren
- Blutenden Wunden, um die Gefäße zusammenzuziehen und die Blutung zu stillen
Es gibt aber auch einige Lebensmittel, die auf natürliche Weise zu mehr Adrenalin im Körper führen können. Schokolade, Tee, Kaffee und Bananen gehören dazu. Sie werden daher auch als „Kicker“ bezeichnet, die in stressigen Situationen kurzfristig für mehr Power sorgen können.
Zu viel Adrenalin schadet dem Körper
Der Motor allen Lebens ist das menschliche Herz-Kreislauf-System und gleichzeitig ist es auch das Zentrum für die häufigsten Krankheiten. Adrenalin kann dem System schaden, wenn der Ausstoß permanent und unkontrolliert stattfindet. Das ist beispielsweise bei Dauerstress der Fall. Der Adrenalinspiegel ist dann dauerhaft erhöht, was zu einer Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems führt. Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Unruhe, Nervosität und sogar Brustschmerzen gehören zu einem dauerhaften Adrenalinüberschuss dazu.
Medizinische Effekte von Adrenalin – nicht nur beim Zahnarzt wichtig
Viele Menschen haben Angst vorm Zahnarzt und allein schon aus diesem Grund jede Menge Adrenalin im Blut. Wer nach der Zahnarztspritze aber schon einmal Herzrasen, leichten Schwindel und einen Power-Kick verspürt hat, kann auch diese Wirkung dem Adrenalin zuordnen. Es wird den Betäubungsspritzen zugesetzt, um die Wirkung zu beschleunigen. Da das Blut durch Adrenalin schneller zirkuliert, verteilt sich der Wirkstoff optimal am Ort des Geschehens. Außerdem verengt Adrenalin die Blutgefäße und sorgt so dafür, dass es weniger blutet.
Künstliches Adrenalin wird aber auch bei einem Kreislaufschock eingesetzt. In der Medizin wird es als Epinephrin bezeichnet, ein Wirkstoff, der unter anderem in Nasensprays enthalten ist. Auch hier wird auf das schnelle Zusammenziehen der Blutgefäße gesetzt, um die Nasenatmung wieder möglich zu machen.
Eingesetztes Adrenalin in der Medizin kann Nebenwirkungen haben. Ganz besonders Mittel zur Blutdrucksenkung oder gegen Diabetes vertragen sich oft nicht mit Epinephrin. Zur eigenen Sicherheit ist es daher wichtig, alle Medikamente dem Arzt mitzuteilen. Eine Wirkungsverstärkung des Adrenalins kann gefährliche Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben.
Fazit: Adrenalin sichert das menschliche Überleben
Ein dauerhafter Adrenalin-Überschuss ist gefährlich, ein Mangel aber auch! Irgendwann sind die Reserven aufgebraucht und der Körper kann kein zusätzliches Adrenalin mehr produzieren. Folglich kommt es zu einem rapiden Herunterfahren der nötigen Körperfunktionen. Für die Betroffenen fühlt es sich an wie völlige Erschöpfung, chronische Müdigkeit und Ausgebranntsein.
Schon kleine Alltagssituationen werden bei einem Adrenalinmangel zur großen Herausforderung. Jetzt hilft es, den Körper einmal zu resetten und Stresssituationen nicht mehr zuzulassen. Der Körper muss wieder lernen, nur in besonderen Situationen mit einer Adrenalinausschüttung zu reagieren. So kann er Gefahren wieder realistischer einschätzen und das lebensnotwendige Adrenalin im passenden Moment freisetzen.
Als abschließendes Fazit bleibt zu sagen, dass Adrenalin nicht nur in der Notfallmedizin, sondern auch in stressigen Situationen ein überlebenswichtiges Hormon für den Menschen ist.