Die Auswahl an Babybetten ist groß. Bei der Wahl fällt eine Entscheidung nicht immer leicht. Schließlich wollen werdende Eltern die natürlichen Bedürfnisse des Kindes erfüllt sehen. In erster Linie geht es um die Gesundheit des Säuglings, der eine sichere Umgebung braucht, die die Bindung zu den Eltern fördert. Weil der Nachwuchs nun nicht mehr im Bauch der Mutter wohnt, braucht er das richtige Babybett. Welche Arten es gibt, und worauf bei den unterschiedlichen Modellen der Fokus liegt, verrät dieser Artikel.
Das Beistellbett oder Stillbett für die Nähe zur Mutter
Das Beistellbett, oder auch Stillbett genannt, wird dem Bett der Eltern beigestellt. Die direkte Befestigungsmöglichkeit des Beistellbettes an das elterliche Bett verhindert das Entstehen einer Lücke zwischen den Betten. Auf diese Weise schließt die Matratze des Kinderbettes mit der der Eltern ab. Die daraus entstehende unmittelbare Nähe zu den Eltern fördert besonders die Bindungswirkung zur Mutter, wenn sie daneben liegt. In der Nacht können sich Mutter oder Vater dem Kind direkt zuwenden und die Bedürfnisse des Babys – Sicherheit und Geborgenheit – erfüllen. Besonders in den ersten Monaten ist die Bindung und das Entstehen einer zuverlässigen Beziehung zu den Eltern wichtig.
In der Regel ist das Baby nach der Geburt mit bestimmten Verhaltensweisen ausgestattet. Sie sichern die Nähe zu den Eltern oder auch anderen Bezugspersonen. Besonders das laute Weinen des Säuglings spiegelt ein solches Bindungsverhalten wider. Steht das Kinderbett direkt am Bett der Eltern, wie es bei einem Beistellbett der Fall ist, kann das Neugeborene eine direkte Nähe zu der Mutter oder dem Vater herstellen.
Weil keine Lücke zwischen Stillbett und dem Bett der Eltern besteht, kann die Mutter dem Kind eine unmittelbare Zuwendung zuteil werden lassen. Mehrere Möglichkeiten bieten sich hierfür an: Entweder der Säugling bleibt in seinem Kinderbett und die Mutter wendet sich dem Kind zu und versorgt es mit Zuneigung oder sie zieht das Kind direkt zu sich auf die Brust.
Darüber hinaus verrät die Bezeichnung Stillbett den eigentlichen Sinn des Beistelbettes. Die Mutter kann das Kind stillen, ohne dafür aufstehen zu müssen. Weil das Beistellbett auf Stoß mit der Matratze der Eltern liegt, kann das Kind zudem nicht aus dem Bett fallen. Auch der körperlichen Unversehrtheit des Kindes ist damit Rechnung getragen.
Um das Kind an sich zu nehmen, ist es nicht notwendig, das Licht anzumachen. Das hat zur Folge, dass der Schlaf des Kindes nicht lange gestört bzw. unterbrochen werden kann. Weint das Baby und signalisiert damit das Bedürfnis zur Nähe der Mutter, sorgt die Möglichkeit, sich dem Kind sofort zuwenden zu können, für eine schnelle Beruhigung.
Neben der geförderten Bindungswirkung kann das Baby nach einer Unterbrechung wieder schneller in den Schlaf finden. Das Beistellbett kann somit auch einen ruhigeren Schlaf des Kindes fördern. Auf Dauer versteht schon ein Säugling, dass es sich auf die Fürsorge und Nähe verlassen kann. Für eine gesunde geistige Entwicklung spielt diese Art der Bindungserfahrung deshalb eine wesentliche Rolle.
Im Überblick trägt das Beistellbett mit folgenden Punkten zur Gesundheit des Säuglings in den ersten sechs Monaten bei:
- Bindungswirkung
- direktes Zuteilwerden von Sicherheit und Geborgenheit
- Ruhiger Schlaf
- schnelle Beruhigung
- unkompliziertes Stillen
- positive Bindungserfahrung
Der Stubenwagen als praktische Lösung für den Tag
Auch der Stubenwagen ist als Ruhe- und Schlafplatz für Säuglinge gedacht. Das erste Drittel des 19. Jahrhunderts brachte den Korbwagen mit vier Rädern hervor.
Versehen ist der Stubenwagen mit Gittern, wobei diese den Kasten bzw. den Korb umfassen. Nach oben hin ist das Bett frei von Gittern. Das Kind schläft in dem mit einer Matratze ausgestatteten Korb. Die heutigen Modelle setzen viel Wert auf eine gute Verarbeitung und schadstofffreie Materialien.
Im Vergleich zu einem Beistellbett ist die unmittelbare Nähe zu den Bezugspersonen bei einem Stubenwagen nicht in gleichem Maße gegeben. Vor allem nicht in der Nacht. Vielmehr liegt das Kind mit einem gewissen Abstand zur Mutter im Bett. Dennoch kann auch hier eine sofortige Nähe zum Säugling hergestellt werden. Die Eltern brauchen sich einfach nur zum Kind hinunterbeugen, wenn es Zuwendung braucht.
Der Stubenwagen kommt tagsüber und auch in der Nacht zum Einsatz. Weil ein Säugling nicht unbeaufsichtigt gelassen werden darf, sollten Eltern eine ständige Möglichkeit zur Kontrolle haben. In diesem Zusammenhang sind die Räder des Stubenwagens ausschlaggebend. Sie sorgen dafür, dass das Kinderbett von Raum zu Raum geschoben werden kann. Das Baby befindet sich somit immer in der Nähe der Mutter und kann auf diese Weise immer beaufsichtigt werden. Aus diesem Grund zeichnet sich der Stubenwagen durch seine Praktikabilität aus.
Für die gesundheitliche Entwicklung bedeutet die ständige Anwesenheit der Mutter, die das Kind in jedem Raum im Haus bei sich haben kann, die erforderliche Bindung.
Auch der Sicherheit des Kindes trägt der Stubenwagen Rechnung. Der Korb bzw. Kasten ist mit Gittern umfasst und stabil. Die Wände der umschlossenen Liegefläche sind hoch genug und schützen das Baby vor dem Herausfallen. Letzteres ist besonders dann wichtig, wenn sich das Kind anfängt zu drehen. Weil der Zeitpunkt dafür nicht immer genau abgepasst werden kann, sollte sich das Kind grundsätzlich immer in einem sicheren Kinderbett oder einem Stubenwagen befinden.
Der klassische Stubenwagen lässt sich nicht zu einem Beistellbett umfunktionieren und ist deshalb in der zeitlichen Verwendungsdauer beschränkt. In der Nacht muss die Mutter den Aufwand betreiben und aufstehen, um den Säugling aus dem Stubenwagen zu nehmen, sei es zum Stillen oder zur Beruhigung des Kindes. In allen Fällen liegt das Kind immer zuerst sicher im Korb.
Um eine angenehme Atmosphäre der Geborgenheit zu schaffen, kann der Stubenwagen mit einem stofflichen “Himmel” ausgestattet werden. Auch ein direkter Lichteinfall kann mit diesem Schutz verhindert werden.
In dem Stubenwagen
- liegt das Baby sicher
- lässt sich das Kind in jeden Raum mitnehmen und beaufsichtigen
- findet das Kind sowohl tagsüber als auch in der Nacht Schlaf.
Babywiegen für Beruhigung und Schlaf
Babywiegen sind Stubenwagen sehr ähnlich. Auch hier liegt das Baby in einer korbähnlichen Umgebung. Der Unterschied zu einem Stubenwagen besteht in der Möglichkeit das Bett zu wiegen. Eine Kinder- bzw. Babywiege steht auf Kufen, die eine wiegende Bewegung ermöglichen. Es handelt sich um ein Kinderbett, das in einem Holzgestell liegt bzw. befestigt ist. Die Babywiege kann per Hand angeschaukelt werden. Neuere Modelle verfügen über einen geräuschlosen Motor. Aber auch die Eigenbewegung des Kindes kann das Schaukeln der Wiege erzeugen. Bei der Wahl des Modells kommt es auch auf die Bedürfnisse der Eltern an, um sich u. U. auch selbst eine Entlastung zu schaffen.
Die wiegende Bewegung soll nach allgemeiner Meinung den Schlaf des Kindes fördern. Liegt der Säugling in der Wiege, soll eine Art Erinnerung einsetzen. Die wiegenden Bewegungen der Babywiege sollen dem Baby das gleiche Gefühl von Geborgenheit vermitteln wie es diese im Bauch der Mutter hatte. Das Gefühl von Sicherheit und der an der Babywiege sitzenden Mutter fördert die Bindungswirkung.
Babywiegen können in einer Kombination ausgestattet sein und über Rollen verfügen. Auch dann bietet sich die Möglichkeit, das Kind von Raum zu Raum zu fahren und stetig zu beaufsichtigen.
Die Babywiege sorgt für
- schaukelnde Bewegungen, die das Geborgenheitsgefühl des Kindes fördern
- Mitnahmemöglichkeit, wenn die Babywiege auch Rollen besitzt
- unterstützt die Bindungswirkung
- sicheres Liegen ohne Gefahr
Das Gitterbett als Langzeitlösung für ein sicheres Schlafen
Das Gitterbett ist ein klassisches Kinderbett. Es ist nicht nur für Babys gedacht, sondern auch für Kleinkinder. Es kann in einem Zimmer getrennt von den Eltern stehen oder auch im Schlafzimmer der Eltern. Es ist aber kein Beistellbett. Dennoch kann es, wie ein Beistellbett auch in der Höhe verstellbar sein. Das Lattenrost kann – je nach Modell – um einige Stufen höher gestellt werden. Kopf- und Fußteil sind fest, sodass das Gitterbett stabil stehen kann, ohne bei stärkeren kindlichen Bewegungen zu wackeln. Das wird besonders dann wichtig, wenn das Kind das Kleinkindalter erreicht und am Gitterbett rütteln kann.
Das Kind kann in einem Gitterbett über Nacht unbeaufsichtigt sein. Nicht selten steht das Gitterbett dann in dem Kinderzimmer mit einem Babyphone. Die Gitter schützen das Kind davor, herauszufallen und sich zu verletzen. Der Schutz ist auch dann gegeben, wenn später zwei bis drei Sprossen herausgenommen werden können. Das Kleinkind kann das Bett dann eigenständig verlassen oder wieder hineinsteigen. Es bekommt ein Gefühl sich unabhängig von den Eltern bewegen zu können und zu dürfen.
In der Regel können Gitterbetten von Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren genutzt werden. Um das Bett in dieser längeren Zeit besser transportieren zu können, verfügen einige Modelle auch über Räder. In unruhigen Schlafphasen ist es dann auch möglich, das Bett ohne Aufwand in das Schlafzimmer der Eltern zu rollen. Auch das wirkt sich wiederum förderlich auf die geistige Gesundheit des Kindes aus, weil es sich der Nähe der Eltern bewusst ist.
Das Gitterbett
- schützt das Kind vor dem Herausfallen
- lässt die Option zu, zwei bis drei Gitterstäbe herauszunehmen
- kann über Räder verfügen
- ist für längere Zeit nutzbar
- fördert die Eigenständigkeit des Kleinkindes
- ist u. U. höhenverstellbar
Zusammenfassung
Das Beistellbett ist das Kinderbett mit der unmittelbaren Nähe zu den Eltern bzw. zur Mutter, weil es direkt an der Matratze der Eltern befestigt werden kann. Hier liegt der Fokus auf der verkürzten Distanz zu den Bezugspersonen, damit die Mutter das Kind zum Stillen nur noch auf die Brust heben kann, ohne aufzustehen. Gleichermaßen soll das die Bindungswirkung fördern und für einen ruhigeren Schlaf des Kindes sorgen.
Der Stubenwagen hingegen ist eher auf Praktikabilität ausgerichtet. Da er über Räder verfügt, ist er auch am Tag einsetzbar und kann von Raum zu Raum geschoben werden. Das Kind steht damit unter stetiger Beaufsichtigung und fühlt die Nähe zur Mutter. Selbiges gilt für die Babywiege, die dem Stubenwagen ähnlich ist. Hier sorgt die wiegende Bewegung für einen ruhigen und gesunden Schlaf des Kindes.
Während Beistellbett, Stubenwagen und Babywiege nur zeitlich begrenzt nutzbar sind, kann das Gitterbett im Alter von zwei bis sechs Jahren genutzt werden.
Die genannten Kinderbetten sind in der Regel alle sicher und stabil konstruiert.