Gotu Kola, auch Indischer Wassernabel, Asiatischer Wassernabel oder Tigergras ist eine Pflanzenart, die in der traditionellen chinesischen Medizin schon lange Verwendung findet. Bei uns in Europa kommt sie erst in den letzten Jahren so richtig an – und das, obwohl sie ein echtes Superfood ist und dem menschlichen Körper unheimlich gut tun kann.

Doch was genau ist Gotu Kola? Wie wirkt es? Und wie wird es angewendet? Die moderne Medizin beschäftigt sich erst seit kurzem mit diesem Thema und hat sich genau diese und einige weitere Fragen ebenfalls gestellt. Lesen Sie hier weiter, um die Antworten darauf zu finden und das Tigergras unter Umständen sogar für sich zu entdecken.

Gotu Kola – ein botanischer Ausflug

Gotu Kola gehört zur Familie der Doldenblüter. Die krautige Pflanze besitzt eine Sprossachse, an der gestielte Blätter wachsen. Diese Blätter sind rund oder manchmal auch nierenförmig, an ihrer Unterseite behaart und können bis zu zehn Zentimeter lang werden. Das Tigerkraut ist eine mehrjährige Pflanze, die Blütezeit ist immer zwischen April und Oktober. Während dieser Monate blüht sie rosa bis weiß und bildet zweiteilige Spaltfrüchte. Anzutreffen ist das Tigerkraut in seiner Heimat Indien, aber auch in China und Japan bis hin zu den tropischen Regionen Afrikas. Dort siedelt es sich in sumpfigen und nährstoffreichen Regionen an, kann aber auch in Höhen von bis zu 1900 m zu finden sein.

Gotu Kola – das Kraftpaket

Die Natur hat mit Gotu Kola ein wahres Kraftpaket geschnürt – so vielfältig sind die Inhaltsstoffe dieser Pflanze. Alleine das Aufzählen aller Stoffe würde einige Seiten füllen, daher hier die Wichtigsten:

  • Magnesium
  • Kalzium
  • Selen
  • Eisen
  • Vitamin A, B, C und E
  • Beta-Carotin
  • Arginin
  • Polyphenole und Flavonoide
  • Alcaloide
  • Triterpene
  • Steroidsaponine

Studien zufolge soll in Gotu Kola auch ein Vitamin vorkommen, das sonst nirgends in der Natur vorkommt. Als „Jugendvitamin X“ benannt, soll es auf das Drüsensystem des Körpers Einfluss haben und ihn so vitalisieren und jung halten. Kein Wunder also, dass eine Legende besagt, dass der bis dato älteste Mensch der Welt, ein chinesischer Kräuterkundler, das biblische Alter von 256 Jahren erreicht haben soll. Angeblich hat die chinesische Regierung dieses Alter sogar offiziell bestätigt.

Die Wirkung von Gotu Kola

Die Geschichte von Gotu Kola geht Jahrtausende zurück. Es findet bereits im ältesten chinesischen Kräuterratgeber, dem „Shennong Herbal“ vor 2000 Jahren eine erste Erwähnung. Auch in der ayurvedischen und in der traditionellen Medizin kommt es zum Einsatz. In unseren Breitengeraden wird es nach und nach bekannter. Der Grund dafür sind die vielen positiven Wirkungsweisen, die ihm nachgesagt werden. Dazu zählen:

  • antioxidative Wirkung
  • verjüngende Wirkung
  • antimykotische Wirkung
  • entzündungshemmende Wirkung
  • entgiftende Wirkung
  • entwässernde Wirkung
  • harntreibende Wirkung
  • wundheilende Wirkung
  • immunstärkende Wirkung
  • fiebersenkende Wirkung
  • zytostatische Wirkung
  • antibiotische Wirkung
  • Blutzellen erneuernde Wirkung
  • gedächtnisfordernde Wirkung
  • entspannende Wirkung

Diese Liste an verschiedenen Wirkungen macht klar, dass Gotu Kola vielfältig einsetzbar ist und seinen Titel als „Superfood“ verdient hat.

Einsatzgebiete von Gotu Kola

Um diverse Beschwerden des menschlichen Körpers zu lindern, wurde Gotu Kola schon in der traditionellen und der ayurvedischen Medizin eingesetzt. Hierbei ist es sowohl äußerlich als auch innerlich anwendbar. Zu den Erkrankungen und Einschränkungen, die durch Gotu Kola Linderung oder sogar Heilung erfahren zählen:

  • Magen-Darm-Beschwerden, wie Durchfall, Verstopfung und sogar Geschwüre
  • Atemwegserkrankungen und Asthma
  • Hautprobleme wie Akne, Ekzeme oder Schwangerschaftsstreifen
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Bluthochdruck
  • Venenleiden wie Krampfadern und Venenentzündungen
  • diverse Infektionen
  • Autoimmunerkrankungen wie Lupus
  • Geschlechtskrankheiten
  • Gelenk- und Muskelbeschwerden wie Rheuma oder Arthrose
  • Erkrankungen der Zähne
  • psychische Belastungssituationen wie Stress aber auch Psychosen
  • Wundheilungsstörungen und Verbrennungen
  • Erkrankungen des Nervensystems wie Epilepsie
  • Gedächtnisschwäche und Alzheimer
  • Pilzerkrankungen

Mögliche Nebenwirkungen von Gotu Kola

Gotu Kola kann, wie jedes andere Mittel oder Medikament auch, Nebenwirkungen hervorrufen. So kann es zu Übelkeit und Schwindel oder Ausschlägen kommen, wenn Sie gegen einen der Inhaltsstoffe allergisch sind oder wenn Sie zu viel Gotu Kola auf einmal annehmen. Auch kann es sein, dass Sie aufgrund der ohnehin schon beruhigenden Wirkung von Gotu Kola schläfrig werden. Eine dauerhafte Anwendung sollte nur unter der Hinzuziehung eines Fachmannes erfolgen.

Gegenanzeigen von Gotu Kola

Gotu Kola kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden. Schwangeren und stillenden Frauen ist von einer innerlichen Anwendung abzuraten, da es keine Erfahrungswerte mit der Einnahme in dem Bereich gibt.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind ebenso im Bereich des Möglichen, sodass dort besondere Vorsicht von Vorteil ist.
Durch die beruhigende Wirkung ist es empfehlenswert, Gotu Kola zwei Wochen vor einer bevorstehenden Operation abzusetzen.
In seltenen Fällen ist es zu Leberschäden gekommen, sodass lebergeschädigten Personen von einer Einnahme abzuraten ist.

Gotu Kola und seine Darreichungsformen

Wie schon erwähnt, lässt sich Gotu Kola problemlos innerlich und äußerlich anwenden.

Die verbreitetsten Darreichungsformen sind:

  • Tee
  • Salbe
  • Tinktur
  • Kapsel
  • Tablette
  • Pulver

Als Tee ist es empfehlenswert, die Blätter etwa zehn Minuten bei 100 Grad Celsius zu kochen und maximal zwei Tassen pro Tag davon zu trinken.

Salbe aus Gotu Kola eignet sich wunderbar zur Behandlung von Wunden und Narben.

Eine Tinktur-Dosis ist auf 30 Tropfen am Tag beschränkt.

Bei Kapseln und Tabletten werden jeweils ein bis zwei Tabletten zu den Mahlzeiten empfohlen.

Pulver aus Gotu Kola wird gern in Getränke gemischt. Hierbei beträgt die Höchstdosis täglich zwei bis drei Gramm.

Hier kann man ebenso beliebte Gotu Kola Produkte finden.

Studien rund um Gotu Kola

Seit Gotu Kola auch in der modernen Medizin angekommen ist, werden mehr und mehr Studien zu dem Thema durchgeführt. So wurde die Wirksamkeit von Gotu Kola unter anderem bei folgenden Themen untersucht:

  • venöse Insuffizienz: Um die Wirkung von Gotu Kola zu bestimmen, bekam eine Gruppe von Probanden die Pflanze, eine andere Gruppe Placebos verabreicht. Während die Gruppe unter dem Einfluss von Gotu Kola Verbesserungen zeigte, zeigten die Placebos keinen Effekt.
  • Wundheilung: In Tier- und Laborversuchen zeigte sich eine eindeutig schnellere und bessere Wundheilung nach Behandlung mit einer Salbe aus Gotu Kola. Mittlerweile ist es in diversen Kosmetika zu finden, da es auch einen positiven Effekt auf die allgemeine Gesundheit der Haut zu haben scheint.
  • Angststörungen: In einer Studie mit Probanden wurde nachgewiesen, dass Gotu Kola einen positiven Einfluss auf die Beruhigung diverser Ängste und Angststörungen haben kann, da es beruhigende Stoffe enthält und Probanden nach Verabreichung von Gotu Kola deutlich ruhiger waren, als Probanden mit Placebos.

In anderen Studien konnten des weiteren positive Einflüsse auf das Erinnerungsvermögen beobachtet werden, sodass es weitere Forschungen im Hinblick auf die Behandlung von Demenz und Alzheimer gibt. Hier würde es zu einem großen Durchbruch in der Geschichte der Medizin kommen.

Auch konnte bewiesen werden, dass die Einnahme von Gotu Kola den Abbau von Knorpel verhindert, sodass man von einer erfolgreichen Wirkung gegen Arthrose ausgeht.

In Tierversuchen wurde überdies weiterhin an den Stoffen mit beruhigender Wirkung geforscht. Hier kam man zu dem Schluss, dass die Pflanze eine erhebliche Rolle bei der Behandlung von Schlafstörungen spielen könnte. Sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen konnten nachhaltig durch die Einnahme und Verwendung des Tigerkrauts verbessert werden, sodass man in naher Zukunft davon ausgeht, chemisch erzeugte Schlafmittel wie Tabletten oder Tropfen durch natürliche und schonende Mittel ersetzen zu können.

Gotu Kola – ein Juwel für die Gesundheit

Betrachtet man all diese Komponenten als großes Ganzes, so lässt sich deutlich sagen, dass die Verwendung von Gotu Kola einen absolut positiven Effekt auf den menschlichen Körper haben und so zur Gesunderhaltung beitragen kann. Vor der Einnahme oder Verwendung sollten Sie auf jeden Fall Rücksprache mit einem Fachmann halten und sich von Ihrem Arzt beraten lassen, falls bereits gesundheitliche Probleme bestehen sollten. Danach steht einer Verwendung des Superfoods nichts mehr im Wege, um alle positiven Effekte für sich zu genießen und Ihre Gesundheit mit allen Kräften zu festigen und zu unterstützen.