Aufklärung im Tarifdschungel
Bei der Zahnbehandlung zeigen sich die gesetzlichen Krankenkassen in ihren Leistungen eher zugeknöpft. Sie beteiligen sich lediglich mit 50 % für Basisbehandlungen. Wer ein ausgefülltes Bonusheft vorweisen kann, dem werden 65 % erstattet. Leider sind die Maßnahmen zur Grundversorgung oftmals unzureichend und erfüllen selten die Anforderungen an Funktionalität und Ästhetik. Wer dann eine Keramikkrone oder einen anderen adäquaten Zahnersatz möchte, muss tief in die Tasche greifen. Auch bei Kronen oder kostenintensiven Inlays kommt da schnell ein hohes Sümmchen zustande, welches vom Patienten aus eigener Tasche aufzubringen ist! Daher entscheiden sich immer mehr für eine Zusatzversicherung, um diese Deckungslücke zu schließen.
Nun bieten viele Versicherer an, diese Leistungen zu übernehmen. Inzwischen gibt es fast 300 verschiedene Tarife und wohl dem, der sich in diesem Dschungel noch zurechtfindet. Gebühren müssen gegenüber dem Leistungsangebot abgewogen und Karenzzeiten gegen Sofortleistungen beurteilt werden. Deshalb empfiehlt es sich bei dem großen Angebot, sich vor dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung kundig zu machen. Portale wie www.zahnzusatzversicherungen-vergleich.com bieten da einen guten Überblick.
Was ist beim Abschluss zu beachten?
In der Regel schützen sich die Versicherer vor Missbrauch. Deshalb sind die meisten Tarife eingeschränkt. Dabei fallen zwei Regelungen besonders ins Gewicht. Zum einen bitten sich die meisten Anbieter eine Wartezeit aus. Das bedeutet, dass nach Abschluss nicht sofort Leistungen in Anspruch genommen werden können. Diese Karenzzeit beträgt in den meisten Fällen sechs bis acht Monate. Es sollte also frühzeitig daran gedacht werden, sich um eine Zusatzversicherung zu kümmern. Viele Tarife beinhalten zudem nur limitierte Leistungen in den ersten drei bis fünf Jahren!
Eine weitere beachtenswerte Klausel ist die der vorherigen Empfehlung einer Behandlung durch den Zahnarzt. Dies bedeutet im Einzelnen, dass die Kosten einer Behandlung dann nicht übernommen werden, wenn diese vor Abschluss schon vom Zahnarzt empfohlen wurde. Die Versicherer haben Einsicht in die Krankenakten und können dies definitiv nachvollziehen. Es lohnt sich in diesem Falle, sich vom Zahnarzt eine Bestätigung ausstellen zu lassen, dass die Zähne in Ordnung sind.
Zahnzusatzversicherung ohne Wartezeit
Seit kurzem gibt es allerdings Alternativen. Einige wenige Tarife bieten auch Leistungen ohne Wartezeiten an. So kann es trotz einer regelmäßigen Prophylaxe und ausgefülltem Bonusheft dazu kommen, dass jemand einen Zahnersatz sofort braucht. Eine Wurzelbehandlung oder ein teures Implantat kann auch plötzlich notwendig werden. Oder es steht ein Zahnarztbesuch an und man will sich vorher mit einer Zusatzversicherung absichern, falls befürchtet wird, dass eine saftige Rechnung ansteht. Viele sehen auch nicht ein, bis zu 8 Monate in eine Versicherung, ohne jeglichen Leistungsanspruch einzuzahlen.
Bei den schon diagnostizierten oder empfohlenen Behandlungen bewegen sich die Versicherer. Einige Tarife bieten nun an, eine teure Zahnbehandlung trotz vorheriger Indikation zu übernehmen und die eherne Regel, dass diese Behandlungen keinen Leistungsanspruch haben, weicht auf. Im Normalfall muss aber davon ausgegangen werden, dass solche Angebote mit beschränktem Leistungsumfang verbunden sind. Auf jeden Fall liegen die monatlichen Gebühren höher als bei den Normaltarifen. Daher ist jeder Einzelfall gesondert abzuwägen.
Sonderangebote genau unter die Lupe nehmen
Der Konkurrenzkampf zwischen den Anbietern ist hart und so bieten viele Versicherer Sondertarife an. Dabei empfiehlt es sich, diese genauer anzuschauen. Oftmals wird bei den Leistungen im Premiumbereich gespart. Das bedeutet, dass ein großes Leistungsangebot für kostengünstige präventive Maßnahmen bestehen bleibt. Bei kostenintensivem Zahnersatz halten sich die Tarife dann vornehm zurück und teure Kronen, Implantate und Füllungen fallen aus dem Leistungskatalog. Resümierend ist anzumerken, dass sich Zusatzversicherungen für Zahnersatz auf jeden Fall lohnen, insbesondere bei den mageren Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Experten raten dazu, sich ab dem 30. Lebensjahr um einen Abschluss zu kümmern. Zudem wird angemerkt, dass die Tarife sich lohnen, wenn man einen 20%en Eigenanteil akzeptiert, weil dann die Gebühren überschaubar bleiben. Am besten fährt der, der frühzeitig und ohne Druck sich dazu entschließen kann. Der Abschluss eines Tarifs mit Sofortleistung sollte nur im Notfall ins Auge gefasst werden.